Geschichtliche Entwicklung der Wohnungsgenossenschaft Köln-Süd eG

Hochherzige Mitbürger”, so heißt es in einer Zeitungsnotiz von 1899, „gründeten für den Süden Kölns eine Arbeiterwohnungsgenossenschaft.

Am 21. März 1899 gründeten 67 Genossen die Wohnungsgenossenschaft Köln-Süd, die bereits im Gründungsjahr mit ihrer Bautätigkeit begann. Der Schwerpunkt des Wohnungsbaus lag anfänglich auf der Errichtung von Erwerbshäusern. Der Andrang neuer Mitglieder war so groß, dass die Genossenschaft ihre Mitgliederliste in den Jahren 1923/24 schließen musste. Seit 1924 wurde daraufhin verstärkt mit dem Bau von Mehrfamilienhäusern begonnen und Neuaufnahmen beschränkten sich ausschließlich auf die Zahl der zu erbauenden Wohnungen.

Durch Beschluss des Regierungspräsidenten zu Köln am 19. Oktober 1932 war die Genossenschaft mit Wirkung ab dem 15. August 1932 als gemeinnützig, im Sinne des früheren Rechts über die Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen, anerkannt.

1943 übernahm die Genossenschaft im Zuge der Zwangsverschmelzung die „Handwerker-Vereinigung für Wohnungsbau”.

Bis zum Zweiten Weltkrieg besaß die Genossenschaft 1.363 Mietwohnungen, die während des Krieges in erheblichem Umfang zerstört oder beschädigt wurden. Die nach Kriegsende zurückkehrenden Mieter fanden mehr Trümmer als bewohnbare Häuser vor. Etwa 60 % des Bestandes waren nach Kriegsende unbewohnbar, der Rest war nur teilweise nutzbar. Alle Häuser hatten mehr oder weniger große Schäden. Dazu war der Zusammenhang zwischen den Genossenschaftsmitgliedern zerrissen.

Aufgrund mangelnder Baustoffe, fehlender Arbeitskräfte und der Geldentwertung, die die Eigenmittel erheblich geschwächt hatte, war es der Genossenschaft nur unter größten Schwierigkeiten möglich, den Wiederaufbau zu betreiben. Trotzdem schaffte sie es bis 1953 alle beschädigten Häuser wieder instand zu setzen und alle zerstörten Häuser wieder aufzubauen. Seit 1949 war sogar eine zusätzliche, rege Neubautätigkeit zu verzeichnen.

Im Jahre 1953 schloss sich die Genossenschaft mit vier anderen Wohnungsunternehmen zur „Wiederaufbaugesellschaft Altstadt-Süd” zusammen und beteiligte sich so maßgeblich am Wiederaufbau der Kölner Altstadt. Nach Erfüllung ihres Zweckes löste sich die Gesellschaft auf und der Bestand wurde auf die vier Unternehmen verteilt, die Genossenschaft erhielt in der Altstadt-Süd 15 Wohnhäuser mit insgesamt 116 Wohnungen.

1966 wurde die „Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Rodenkirchen GmbH” mit der Wohnungsgenossenschaft Köln-Süd verschmolzen.

Seit 1975 verlagerte sich die Hauptaktivität von der Neubautätigkeit auf die Modernisierung des Bestandes.

Nach der Aufhebung des Gesetzes über die Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen im Rahmen des Steuerreformgesetzes 1990 hat die Genossenschaft den Status einer so genannten Vermietungsgenossenschaft angenommen.

Heute ist die Genossenschaft Eigentümerin von 315 Häusern mit insgesamt 2.286 Wohnungen, 59 gewerblichen und sonstigen Einheiten und 434 Garagen und Einstellplätzen. Seit ihrem Bestehen hat sie rund 1.450 Häuser errichtet, von denen im Rahmen von Eigentumsmaßnahmen 1.125 an die Mitglieder veräußert wurden. Heute ist die Genossenschaft eine reine Vermietungsgenossenschaft.

Der Schwerpunkt der Mietwohnungsbautätigkeit lag stets in Köln-Zollstock. Mehr als 60 % des heutigen Bestandes befinden sich in Zollstock. Weitere Objekte sind in den Stadtteilen Altstadt-Süd, Braunsfeld, Klettenberg, Lindenthal, Raderberg, Raderthal, Rodenkirchen, Sülz und Sürth gelegen.

Die Genossenschaft ist Eigentümerin eines Kindergartens in Köln-Zollstock, der von der gemeinnützigen GmbH „KölnKitas” betrieben wird.

Zweck der Genossenschaft war und ist die Förderung ihrer Mitglieder, vorrangig durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung.